Warum deine Regeneration mindestens genauso wichtig ist wie dein Training – Die Regenerationspyramide

Jeder Mensch, jedes Kind, weiß, dass wir schlafen müssen, um leistungsfähig zu sein. Eine Nacht mit nur 4h Schlaf lässt uns den folgenden Tag wie hinter einem Schleier erleben, wir gähnen häufig, sind lethargisch und antriebslos.


Schlaf ist also zweifelsohne ein Instrument, was dem Körper hilft zu regenerieren.
Regeneration heißt wörtlich 'Neuentstehung' und tatsächlich nutzt der Körper Regenerationsprozesse, um Zellen zu erneuern und beschädigte Strukturen zu reparieren.

Im Gehirn werden neue synaptische Verbindungen hergestellt (weshalb man auch vom 'im Schlaf lernen' spricht) und der Muskel wächst am besten, wenn wir schlafen.


Die Bedeutung des Schlafs ist unumstritten, aber Regeneration - Neuentstehung - ist weit mehr als das.
Zur Regeneration gehört weit mehr, als sich ins Bett zu legen, irgendwann einzuschlafen und zerknautscht aufzuwachen.


Regeneration ist: eine Handlung.
Um genau zu sein ist es sogar: viele Handlungen.

Regeneration ist eine Handlung

Die Basis der Regenerationspyramide: Schlaf

Regenerative Maßnahmen oder Handlungen lassen sich wie bei einer Pyramide in eine Basis, einen Mittelteil und die Spitze aufteilen.


Und genau wie bei einer Pyramide gilt auch hier: fehlt die Basis, kann man sich alle anderen Teile sparen. Basics first.


Und die Basics im Bezug auf Regeneration kennt jeder von uns:

Schlaf. 

Guter Schlaf ist, vor 23 Uhr innerhalb von 5 Minuten einzuschlafen, durchzuschlafen und am nächsten Morgen ohne Wecker zwischen 6 und 8 Uhr aufzuwachen. 

Bei den weitaus meisten Menschen funktioniert das nicht - und die weitaus meisten Menschen erkennen schlechten Schlaf als ihr Schicksal an.

Dabei ist das Gegenteil der Fall. Guter Schlaf ist nicht naturgegeben, sondern ist darauf angewiesen, dass wir unseren Schlaf 'renaturalisieren' - unseren Schlaf also wieder 'natürlicher' gestalten.

Künstliches Licht reduzieren, den Konsum von sozialen Medien und Bewegtbildern vor dem Schlafengehen minimieren, auf übermäßig geheizte Räume verzichten, elektromagnetische Strahlung aus dem Schlafzimmer verbannen.

All das kostet keinen Cent, im Gegensatz zu überteuerten Schlafsupplementen, und erfordert nichts - außer: Disziplin.

Der Mittelbau der Regenerationspyramide: Ernährung

Unser Körper kann sich nur 'erneuern', wenn er die Bausteine dazu bekommt. 

Und die Bausteine stellt uns die Nahrung zur Verfügung. Leider leben wir in einer Gesellschaft, wo die Bausteine vermarktet werden von einer hochtechnisierten Industrie, die vorrangig das Interesse hat, Geld mit unserem Baumaterial zu verdienen.

Und Geld verdient man, wenn man viel verkauft. Um viel Baumaterial zu verkaufen, ist es sinnvoll, die Qualität des Materials niedrig zu halten und die Haltbarkeit gering, bei gleichzeitig möglichst einfachem Einbau.

Denn so ist der Konsument gezwungen, schneller nachzukaufen. Auf unsere Nahrungsmittel übertragen: die Lebensmittelindustrie hat es perfektioniert, nährstoffarme, durch übermäßige Geschmacksverstärker und Zusätze genießbar gemachte, Gerichte zu produzieren, die unserem Körper außer Zucker und (schlechten) Fetten wenig Substanz liefern.

Wir essen, immer mehr, aber bekommen kaum Nahrung. Unser Wohlbefinden, unser Energielevel, unsere Leistungsfähigkeit leiden, die Regeneration funktioniert nicht richtig.

Aus diesem Teufelskreis auszubrechen ist schwierig, und für viele Menschen besteht die einzige Lösung darin, weniger oder gar zu wenig zu essen - wodurch die Problematik noch verschärft wird.


Die Lösung liegt gerade darin, nicht weniger zu essen, sondern mehr vom richtigen. Vollwertige, unverarbeitete Nahrungsmittel, die unserem Körper wirkliche Baustoffe liefern, mithilfe derer er sich 'erneuern' kann.

Proteine sind dabei von zentraler Bedeutung, weil sie das wichtigste Baumaterial des Körpers sind, und für nahezu alle Erneuerungsprozesse eine entscheidende Rolle spielen.

Das Immunsystem, die Muskulatur, Sehnen, Bänder, Gelenke, Organe, in der ein oder anderen Form sind sie alle auf Proteine angewiesen. Kohlenhydrate und Fette hingegen dienen als Energielieferanten und sorgen dafür, dass wir Leistung bringen können - psychisch und physisch.

Die Spitze der Regenerationspyramide: Hydration

Die dritte basale Säule der Regneration ist die Hydration. 

Wir bestehen bis zu 70% aus Wasser. Zellen und Gewebe besteht aus Wasser, Wasser löst die festen Bestandteile der Nahrung wie Zucker, Salz, einen Teil der Vitamine und Mineralstoffe und trägt die gelösten Nährstoffe zu den Zellen, hilft also dabei, die oben erwähnten Baustoffe im Haus verbauen zu können.

Wasser kühlt den Körper, quellt Ballasstoffe auf und sorgt nicht zuletzt dafür, dass unser Körper sich entgiften kann.

Wasser und Hydration

Die kleinen Extras

Schlaf, Ernährung und Hydration sind die Basis, auf der unsere Regeneration fußt.

Ohne diese Grundlage brauchen wir weder Kältekompressen, Eistonnen, Massagepistolen, Supplemente noch Medikamente.

Unterstützen können wir die Basis durch Maßnahmen aktiver Regeneration - hierzu zählen Mobilisation (also Dehnen), Bewegung, Meditation, autogenes Training, Spaziergänge, ausreichendes Sonnen- und Tageslicht, Unplugged-Phasen (kein Input von Außen), Wechselduschen und nicht zuletzt soziale Interaktion (gemeint sind hier Gespräche, keine sinnentleerten Clubbesuche bei zu lauter Musik).

Regeneration ist der Zugang zu uns selbst

Für viele Menschen ist das Training die Herausforderung.

'Entspannen' kann scheinbar jeder. Und doch leben wir in einer Gesellschaft mit katastrophalem Energielevel (morgens, halb 10 in Deutschland: das Morgentief nach dem Frühstück und das Warten aufs Mittagessen), erheblichen Schlafstörungen (25% der Deutschen sind nach neusten Zahlen betroffen, also jede/r Vierte), chronisch erhöhtem Stresslevel (9 von 10 Arbeitnehmern beschreiben sich als chronisch gestresst) und daraus resultierendem Übergewicht und Krankheit.

Daraus folgt: ein Großteil der Bevölkerung hat keine Ahnung, was Regeneration ist.

Ein Großteil der Bevölkerung scheitert daran, seinem Körper zu geben, was er braucht.

Wenn wir lernen würden, was unser Körper braucht, um sich zu 'erneuern', würden wir all diese Probleme minimieren, einige vielleicht gänzlich eliminieren.

Was wir brauchen ist nicht noch eine Industrie, die uns Mittel und Pillen verkauft und somit extern auf uns Einfluss nimmt, sondern wieder Zugang zu unserem Inneren.

Zugang zu uns selbst.

Denn das ist die einzige Möglichkeit, wie wir uns auf Dauer 'erneuern' können.

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